Beitrag zur Steigerung der nationalen und internationalen Wettbewerbsfähigkeit
Eines der zentralen Ziele von terahertz.NRW ist es, THz-Technologien in die Anwendung zu bringen. Nicht erst seit der 5G-Einführung ist die Bedeutung technologischer Souveränität stark in den Fokus gerückt. Der THz-Frequenzbereich und die damit verbundenen Technologien sind für viele bestehende und neue Anwendungsfelder die Schlüsseltechnologie, um sich international behaupten zu können. Hier treten deutsche Unternehmen in einen direkten Wettbewerb mit großen High-Tech Unternehmen aus den USA und dem asiatischen Raum. Für terahertz.NRW ist neben dem Ausbau der wissenschaftlichen Exzellenz die Marktführung mit innovativen mobilen THz-Geräten eines der zentralen Betätigungsfelder.
Ziel ist es, die nationale Position als Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort für THz-Technologien in Deutschland zu verstetigen und weiter auszubauen und auf dem Terahertz-Gebiet die nationale technologische Souveränität sicherzustellen. National existieren mit dem Terahertz-Innovationsnetzwerk, welches aus einem ZIM-Netzwerk entstanden ist, und dem deutschen Terahertzzentrum e. V. zwei Netzwerke, die sich thematisch mit THz-Technologien und deren industriellen Anwendungen beschäftigen.
Überschneidungen gibt es insbesondere bei den Zielen, THz-Technologien in die Anwendung zu bringen und in der Öffentlichkeitsarbeit. Während die bestehenden Netzwerke ein wenig koordinierter Zusammenschluss von Partnern aus dem THz-Bereich sind, strebt terahertz.NRW als regionaler Cluster mit einer gemeinsamen Forschungsroadmap und einem starken Ausbildungsprogramm für Nachwuchswissenschaftler:innen ganz gezielt die wissenschaftliche Weiterentwicklung des Themas hin zu einem Exzellenz- bzw. Zukunftscluster an. Das stark wissenschaftlich geprägte Netzwerk erschließt dabei durch seinen interdisziplinären Ansatz neue Anwendungsfelder, versteht sich aber nicht als Konkurrenz, sondern eher als Ergänzung und regionaler Cluster mit europaweiter Strahlkraft bei der Weiterentwicklung der THz-Technologien und -Anwendungen.
International am aktivsten ist auf europäischer Ebene das Konsortium „TERAFLAG“, welches europaweit THz-Firmen und -Forschungsorganisationen vernetzt, sowie für optische THz-Technologien das stark auf Ausbildung fokussierte Netzwerk „TERAOPTICS“. Zwar finden sich Teilaspekte des terahertz.NRW-Netzwerkes in den verschiedenen Initiativen wieder, jedoch zeichnet terahertz.NRW die starke wissenschaftliche und interdisziplinäre Ausrichtung sowie die räumliche Nähe aller Projektpartner aus, wodurch eine enge Zusammenarbeit und Kooperation gegeben ist, die andere Netzwerke nicht bieten können. Mit den drei Universitäten RUB, UDE und BUW existiert ein sehr eng räumlich aufgebautes Forschungscluster, wie es in Europa kein zweites Mal existiert. Diese einzigartige Konstellation ist ein wesentlicher Wettbewerbsvorteil, welcher sich nicht zuletzt durch die bereits erfolgreichen Einwerbungen von Forschungsprojekten wie 6GEM und dem SFB MARIE zeigt.
Der Standort von terahertz.NRW bietet hierbei einzigartige Voraussetzungen. Es entstehen Schnittstellen in einer Region mit dem höchsten Unternehmensbesatz aller Metropolregionen Deutschlands und mit einer der höchsten Hochschul- und FuE-Dichten Europas. Neben wissenschaftlich exzellenten Forschungsergebnissen sowie ausgebildeten wissenschaftlichen und technischen Fachkräften ist die Schaffung eines innovationsfreundlichen Umfeldes für THz-Technologien notwendig. Der Transfer von Know-how über die bestehenden Industrienetzwerke und -kooperationen ist dabei nur ein Pfad, um diese Ziele zu erreichen. Die Gründung von Startups und die Gewinnung von Risikokapital für den Aufbau einer industriellen THz-Infrastruktur sind weitere Bausteine. Um dieses zu erreichen, werden neben der Wissenschaftskommunikation neue Strategien für die Partizipation von Industrieunternehmen an dem Netzwerk, eine Startup und KMU-freundliche Patentstrategie sowie der einfache Zugang zu den THz-Laboren der beteiligten Partner benötigt.